Hallux rigidus

Hallux Rigidus

Informieren Sie sich hier über Symptome, Ursachen und Behandlung von Hallux rigidus, der schmerzhaften Arthrose im Grundgelenk der großen Zehe.

Inhaltsübersicht

Hallux rigidus – Arthrose im Großzehengrundgelenk

Hallux Rigidus bezeichnet eine Arthrose (Verschleiß) im Grundgelenk der großen Zehe und tritt typischerweise meist erst in der zweiten Lebenshälfte auf.

Anders als beim Hallux valgus (Fehlstellung der großen Zehe), der meist Frauen betrifft, tritt der Hallux rigidus bei beiden Geschlechtern etwa gleich häufig auf.

Zur Feststellung eines Hallux rigidus werden in der Regel, zusätzlich zur klinischen Untersuchung, auch Röntgenaufnahmen angefertigt.

Begriffserklärung Hallux rigidus: Hallux = großer Zeh, rigidus = unbeweglich, steif

Hallux rigidus – Ursachen und Risikofaktoren

Viele Betroffene berichten darüber, dass ein oder beide Elternteile ebenfalls von Hallux rigidus betroffen sind. Dies lässt auf eine erbliche Veranlagung schließen.

Weitere mögliche Risikofaktoren und Ursachen für Hallux rigidus:

  • Altersbedingter Verschleiß
  • Unpassende Schuhe
  • Fussfehlstellungen
  • Verletzungen
  • Wachstumsstörungen
  • Fehlbelastung oder Überbelastung, z.B. durch Übergewicht
  • Stoffwechselerkrankungen wie Gicht oder Diabetes

Hallux rigidus – Symptome

Schmerzender Fuß bei Hallux rigidus
Das häufigste Symptom bei Hallux rigidus sind stechende Schmerzen im Großzehengelenk.

Die folgenden Symptome können bei einem Hallux rigidus auftreten:

  • Starke, stechende Schmerzen im großen Zeh, vor allem beim Laufen, verbunden mit Schwellungen und Hautrötungen
  • Die Beweglichkeit der großen Zehe ist eingeschränkt – vor allem Bewegungen in Richtung des Fußrückens fallen schwer bzw. sind gar nicht mehr möglich. Die Bewegungseinschränkungen treten anfangs vor allem nach längerem Stehen oder Sitzen auf.
  • Druckschmerz rund um das Gelenk
  • Schmerzen beim Abrollen und Auftreten. Typisch ist das Abrollen über den Außenrand des Fußes um das schmerzende Großzehengrundgelenk zu schonen. Dabei kommt es zu einer Überlastung der anderen Zehengrundgelenke, was wiederum zu Schmerzen führen kann.
  • Knöcherne Auswölbung in Richtung des Fußrückens, verursacht besonders in geschlossenen Schuhen Schmerzen. Diese Auswölbung ist optisch gut erkennbar und oft gerötet.

Häufig ist vom Hallux rigidus nur ein Fuß betroffen. Bei kaltem Wetter können sich die Symptome verstärken.

Hallux rigidus – Krankheitsverlauf und Prognose

Im fortgeschrittenen Stadium des Hallux rigidus kann es zu einer vollständigen Versteifung des Großzehengelenkes kommen. Stehen und Gehen werden zunehmend schmerzhafter und größere Gehstrecken können meist nicht mehr zurückgelegt werden.

Hallux rigidus – Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung des Hallux rigidus richtet sich vor allem nach dem Krankheitsstadium. Vorrangig in allen Krankheitsstadien sind auf jeden Fall die Schmerzbekämpfung und das Verlangsamen oder Verhindern des Fortschreitens der Erkrankung. Im Frühstadium kann ein Hallux rigidus meist mit Hilfe konventioneller Therapiemöglichkeiten behandelt werden.

Konventionelle Therapiemöglichkeiten bei Hallux Rigidus:

Physiotherapie: Der Gelenkverschleiß lässt sich zwar durch Physiotherapie nicht beheben, aber die Beweglichkeit kann damit verbessert und eine vorhandene Entzündung gelindert werden.

Entzündungshemmende Medikamente: Dazu zählen beispielsweise Ibuprofen oder Diclophenac. Sie können vor allem bei akuten Entzündungen eingesetzt werden und Linderung verschaffen. Die Gabe erfolgt entweder oral oder durch Einspritzen in das betroffene Gelenk. Sie sollten allerdings nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da sie sonst Leber und Nieren schädigen können.

Hyalorunsäure-Injektion in das erkrankte Gelenk: Kann die Bewegungseinschränkung und die Scherzen lindern.

Injektion mit Hyaluronsäure bei Hallux rigidus
Injektion mit Hyaluronsäure bei Hallux rigidus

Knorpelaufbaupräparate: Ein wirklicher Aufbau neuer Knorpelmasse ist bisher wissenschaftlich nicht nachweisbar. Allerdings können solche Präparate durchaus eine Schmerzreduktion bewirken.

Ballenrolle unter der Schuhsohle: Eine Ballenrolle ist ein abgerundetes Gummistück, welches von außen an die Schuhsohle geklebt wird. Sie erleichtert die Abrollbewegung durch Verminderung der Sohlenflexibilität.

Orthopädische Schuh-Einlagen mit steifer Sohle: Hiermit wird die große Zehe beim Abrollen nicht so weit nach oben gebogen und es entstehen weniger Bewegungsschmerzen.

Kastenförmiges Ausfräsen der Schuhsohle: Unter der großen Zehe wird der Schuh ausgefräst und der entstandene Hohlraum mit weichem Material aufgefüllt. Dadurch wird die Zehe beim Gehen weniger in Richtung Fußrücken gedrückt, da sie in das weiche Material eintaucht.

Was Sie selbst tun können:

Tragen Sie flache, breite, weiche Schuhe mit großem Zehenraum: In solchen Schuhen hat das Großzehengelenk reichlich Platz und die Schmerzen werden deutlich gelindert.

Nehmen Sie Teufelskralle-Produkte*(Werbepartner) ein: Teufelskralle kann bei einem Hallux rigidus eine positive Wirkung auf die Entzündung haben und die Schmerzen lindern.

Bewegen Sie Ihre Zehen mit der Hand: Damit können sie die Gelenkversteifung verlangsamen. Wichtig ist hierbei konsequente Regelmäßigkeit. Wie Sie diese Bewegungen richtig durchführen, kann Ihnen ein Physiotherapeut zeigen.

Fussmassage bei Hallux rigidus
Fuß- und Zehenmassage, bei der die Zehen bewegt werden, bringt Erleichterung bei Hallux rigidus.

Hallux rigidus Operation:

Ist der Gelenkknorpel bereits stärker geschädigt, hilft meist nur eine Operation, die Schmerzen zu lindern. Dabei können eine Vielzahl von verschiedenen Eingriffen, je nach Einzelfall, vorgenommen werden.

Weiterführende Links zu Informationen über die Möglichkeiten einer Hallux-rigidus-Operation:

Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie e.V.

 

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und Hinweise. Er darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden und kann einen Arztbesuch nicht ersetzen!

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